Von der Viehwaage zum Backes

Von der Viehwaage zum Backes

Eine Initiative um die Gemeindearbeiter Kai Leonhard und Axel Ohl hat im Herbst 2023 das lange ungenutzte Backhaus im „Säugässje“ wieder in Schuss gebracht und dessen Tauglichkeit mit einem Probebacken unter Beweis gestellt.

Die fleißigen Bäcker: v.l. Ralf Wassink, Kai Leonhardt, Mike Behrendt, Jutta Schade, Theo Reusch, Axel Ohl

Bei dem „Backes“ handelt es sich um ein ehemaliges Wiegehäuschen. Die darin auch heute noch zu findende Waage wurde bis Anfang der 1970er Jahre für das Verwiegen von Groß- und Kleinvieh genutzt. Der Wiegevorgang war eine Amtshandlung. Mit dem Bescheid des Wiegeergebnisses durch die amtlich bestellte Wägerin, Frau Paula Opel („Schmidthannes“), hatten die Metzger und Bauern eine sichere Grundlage für den Verkaufserlös. Die Waage ist restauriert und auch heute noch funktionstüchtig.

Das jahrzehntelang ungenutzte Häuschen wurde zwischen den Jahren 2000 und 2003 auf Initiative von Fritz Störtzbach und Theo Reusch mit Hilfe einer „Rentnerband“ in mehr als 1.000 Arbeitsstunden Eigenleistung restauriert und zu einem öffentlichen Backhaus umgebaut.

Theo Reusch, Fritz Störtzbach, Hans-Jörg Neu schlagen das “Backes”-Dach auf.

Im Herbst 2003 wurde es im Rahmen eines Gemeindefests eingeweiht. Der Gewölbeofen ist besonders zum Backen von Kuchen und Pizza geeignet, aber auch Brot gelingt den erfahrenen Bäckern. Hierfür wird eine Temperatur von ca. 300 Grad benötigt. In den Backraum passen ca. 40 Brotlaibe von jeweils 1 kg.

Der Ofen stand für etwa zehn Jahre regelmäßig im Mittelpunkt von Backesfesten, und auch an den Altendiezer Weihnachtsmärkten war das Backesbrot fester und beliebter Bestandteil des Angebots.

Seit nunmehr wiederum ca. 10 Jahren ist es dann still geworden um das Backhaus, das nun nach der ersten Renovierung wieder bereitsteht, zu besonderen Anlässen für Gemeinde, Vereine oder Gruppen größere Mengen an Backwaren herzustellen.

Ein Projekt steht im Backhaus aber noch an: Der Holzboden muss kurzfristig erneuert werden.